Wer eine Endstufe oder einen Subwoofer im Auto nachrüsten möchte, steht schnell vor der Frage: Wie verlege ich die Cinchkabel am besten, ohne dass es später Störungen gibt? Eine saubere Verkabelung ist entscheidend für Klang und Zuverlässigkeit. Kosten und Planung eines kompletten Soundsystems findest du im Beitrag Wieviel kostet ein Soundsystem fürs Auto – Preise, Beispiele & Tipps
Kabelwege im Auto: Wo verlegt man Cinchkabel am besten?
Cinch- und Remotekabel lassen sich im Auto gut in vorhandenen Hohlräumen und unter Kunststoffverkleidungen verstecken. Häufig genutzt werden die Einstiegsleisten und die Mittelkonsole. Die Verkleidungen sind in der Regel nur mit Clips befestigt und lassen sich mit einem kräftigen Ruck oder besser mit einem Entriegelungswerkzeug lösen.
Auch die Rückbank ist ein beliebter Kabelweg: Dort gibt es oft Durchlässe in den Kofferraum, sodass das Signal direkt zur Endstufe geführt werden kann.
Trennung von Cinch- und Stromkabeln
Ein häufiger Fehler ist die gemeinsame Verlegung von Strom- und Cinchkabeln auf derselben Fahrzeugseite. Dadurch kann es zu Störgeräuschen wie dem typischen „Lichtmaschinenpfeifen“ kommen.
- Regel: Cinch- und Remotekabel auf der einen Seite, Stromkabel auf der anderen Seite.
- Beispiel: Bei Fahrzeugen wie BMW, bei denen das Hauptstromkabel ab Werk auf der Beifahrerseite liegt, sollte das Cinchkabel auf der Fahrerseite oder in der Mittelkonsole geführt werden.
Ursachen für Lichtmaschinenpfeifen
Das bekannte Pfeifen der Lichtmaschine in den Lautsprechern kann mehrere Gründe haben, bei der Cinch-Verkabelung aber insbesondere:
- Parallele Verlegung von Strom- und Signalkabeln → Induktion von Störspannung.
- Billige Kabel ohne Abschirmung → erhöhen die Störanfälligkeit.
- Falsche Gain-Einstellung an der Endstufe → zu weit aufgedreht, verstärkt auch Störungen.
- Masseschleifen → unterschiedliche Massepunkte von Radio und Endstufe führen zu Potentialunterschieden.
Tipps gegen Störungen
In hartnäckigen Fällen kann ein Entstörkondensator helfen, Störspannungen zu filtern.
- Hochwertige, mehrfach abgeschirmte Cinchkabel verwenden.
- Auf die Laufrichtung achten: Viele Kabel sind asymmetrisch und mit Pfeilen markiert → Signalrichtung vom Radio zur Endstufe.
- Gain-Regler so einstellen, dass das Radio fast voll aufgedreht werden kann, ohne dass Störgeräusche auftreten.
- Massepunkte vereinheitlichen: Radio und Endstufe am besten auf denselben Massepunkt legen oder mit einem zusätzlichen Kabel verbinden.
📖 Glossar – Wichtige Begriffe
Cinchkabel: Niederpegel-Signalkabel, die das Musiksignal vom Radio zur Endstufe übertragen. Empfindlich gegenüber Störungen, daher gute Abschirmung nötig.
Remotekabel: Dünnes Steuerkabel, das die Endstufe einschaltet, sobald das Radio läuft.
Lichtmaschinenpfeifen: Störgeräusch, das durch Spannungsschwankungen und Induktion zwischen Strom- und Signalkabeln entsteht.
Masseschleife: Fehlerquelle bei Car-HiFi-Anlagen, wenn Geräte an unterschiedlichen Massepunkten angeschlossen sind und Potentialunterschiede entstehen.
Cinchkabel-Arten & Qualitätsmerkmale
Beim Nachrüsten einer Endstufe kommt es nicht nur auf die richtige Verlegung an, sondern auch auf die Art und Qualität der Cinchkabel.
- 2-Kanal Cinchkabel: Übertragen ein Stereo-Signal (links/rechts) – ideal, wenn nur eine Endstufe oder ein aktiver Subwoofer eingebunden wird.
- 4-Kanal Cinchkabel: Werden benötigt, wenn sowohl Front- als auch Hecklautsprecher über die Endstufe betrieben werden sollen.
- 6-Kanal Cinchkabel: Einsatz bei komplexeren Systemen mit zusätzlichem Subwoofer oder DSP, um mehrere Signalwege gleichzeitig zu übertragen.
Die Qualität der Kabel ist entscheidend für störungsfreie Wiedergabe. Gute Cinchkabel bieten folgende Merkmale:
- Innenmantel aus Polyamid-Polymer schützt die empfindlichen Innenleiter.
- 110 % Twisted Mylar + doppelte Aluminium-Abschirmung reduziert effektiv RFI (Radio Frequency Interference) und EMI (Electro Magnetic Interference).
- WTPTM (Winding Twisted Pair) – symmetrische Leiter leiten niederfrequente elektromagnetische Felder ab.
- CDASTM (Cascaded Dual Aluminium Shield) beseitigt Störstrahlungen für eine rauschfreie Signalübertragung.
- Rauschunterdrückung von über 100 dB sorgt für klaren Klang, auch bei hohen Pegeln und langen Kabelwegen.
Billige Kabel sparen oft bei der Abschirmung oder beim Material des Mantels – sie sind anfälliger für Störungen und können langfristig den gesamten Hörgenuss ruinieren.
Fazit
Eine saubere Cinch-Verkabelung ist die Basis für guten Klang im Auto. Wer Kabel korrekt unter Verkleidungen und getrennt von Stromleitungen verlegt, verhindert Störungen wie das gefürchtete Lichtmaschinenpfeifen. Hochwertige Cinchkabel mit mehrfacher Abschirmung und klar definierten Signalwegen machen den Unterschied zwischen Brummen und rauschfreiem Sound. Mit der richtigen Planung und den passenden Werkzeugen gelingt die Verlegung nicht nur unauffällig, sondern auch sicher – für jahrelangen Musikgenuss ohne Kompromisse.
❓ FAQ – Cinchkabel im Auto
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